Das Jedermannrennen Velorace Dresden im Rahmen des German Cycling Cup fand am 12. August statt. Die Teilnehmerzahl auf dem schnellen Kurs geht zurück. Irgend etwas scheint zu fehlen.

Die Frage

Eigentlich stellt sich bei solchen Rennen immer kurz vor dem Start und während der ersten Kilometer die gleiche Frage: Mußte das sein? Mußte ich wirklich wieder an einem Rennen teilnehmen? Mit über 50. Ist es das wirklich wert? Es ist anstrengend, es gibt ein Unfallrisiko und es kostet Geld. Auf der anderen Seite bestätige ich mir mein Fitneßlevel. Und daß ich noch mithalten kann. Und eigentlich will ich mir das bestätigen so lange ich kann. Frage beantwortet.

Das Event

Die diesjährige Ausgabe des Jedermannrennens Velorace Dresden fand am 12. August statt. Man konnte zwischen einer, drei und fünf Runden mit jeweils 21 km Länge wählen. Ich hatte mich wieder für die lange Strecke angemeldet. Start und Zentrum der Veranstaltung mit kleiner Radmesse waren am Neumarkt vor der Frauenkirche. Das Event soll wohl noch stärker in der Stadt präsent gemacht werden.

Kurz vor dem Start des Velorace Dresden auf dem Altmarkt
Kurz vor dem Start des Velorace Dresden auf dem Altmarkt

Das Rennen

Der offizielle Start war am Terrassenufer. Zuvor ging es ein paar hundert Meter bei neutralisiertem Rennen über Kopfsteinpflaster. Aber was bedeutet neutralisiertes Rennen? Ich war zu langsam auf dem Kopfsteinpflaster. In der neutralisierten Phase. Und habe den Anschluß zur Spitzengruppe verloren. Alles habe ich versucht, um wieder heranzukommen: beschleunigt, Unterlenker, Trittfrequenz, bis meine Herzfrequenz am Limit war. Keine Chance. Also bildete ich eine kleine Gruppe mit etwa 10 weiteren Fahrern, die den Anschluß auch nicht mehr schafften. Wir nahmen unser eigenes Rennen in Angriff. Klar war natürlich wieder einmal: Der Sieg ist weg.

Die Gruppe wurde im Verlauf des Rennens größer und größer. Ich schaffte es immerhin, in dieser Gruppe in der Spitze zu fahren. Etwa drei bis vier Mal war ich wirklich an der Spitze und machte das Tempo.

Meine Rennzeit entsprach den Ergebnissen der etzten beiden Jahre: Etwa 31 Minuten pro Runde woraus 2 Stunden und 35 Minuten für 5 Runden wurden. Wenigstens habe ich das ewige Minimalziel für Speedrennen geschafft: einen Schnitt von mehr als 40 km/h.

Blick auf das Rennen von der Waldschlößchenbrücke

Die Organisation

Auf der 105 km – Strecke nahmen etwa 100 Radfahrer weniger teil als im vergangenen Jahr. Das sind satte 22,3 Prozent weniger oder auch 77,2 Prozent der Teilnehmer des letzten Jahres. 

Das „Finisher Bier“

Das Catering im Ziel war dürftig. Es gab kostenloses Wasser, kostenlose Wassermelone und kostenlose Äpfel. Alles war stark von Wespen bevölkert. Und es gab einen Becher (0,3 l) kostenloses alkoholfreies Bier. Streng kontrolliert. Ohne Marke keine Chance. Durch meine frühzeitige Anmeldung für das Jedermannrennen Velorace Dresden bereits im Dezember 2017 war zumindest die Startgebühr mit 55 Euro vergleichsweise günstig. Die Veranstalter sollten sich bald etwas einfallen lassen, damit das Event am Leben bleibt.

Veranstaltungsende

Nach der Zieldurchfahrt bei Jedermannrennen geht es mir immer wieder gleich: Eigentlich möchte ich noch gerne bleiben. Ich will nicht, daß es schon vorbei ist. Aber es gibt absolut nichts, was man noch machen könnte. Nichts, was zum Bleiben einlädt. Und das ist immer wieder schade.