This post is also available in: English (Englisch)

Urlaub im Bregenzerwald. Endlich war er da, der erste Rennradurlaub im Corona-Jahr.

Aus vielen Ideen für einen Rennradurlaub im Süden Deutschlands und in angrenzenden Regionen kristallisierte sich der Bregenzerwald heraus. Startpunkt wurde Mellau im Tal der Bregenzerache. Vier Touren in fünf Tagen, zum Teil auf den Spuren der Rennradreise „Saisonfinale am Bodensee„, die ich 2018 mit „quäldich.de“ machte. Jede der vier Touren führte mich in eine andere Himmelsrichtung.

Furkajoch und Lorenapass

Die erste Tour von Mellau startete direkt in den Anstieg zum Furkajoch. Der war schwerer als erwartet. Die Ostanfahrt von Au bot immer wieder längere Passagen von mehr als 10 Prozent. Zum Einstieg gar nicht ohne. Mit 1.761 Metern war das Furkajoch auch gleichzeitig das Dach der Touren im Bregenzerwald.

Bregenzerwald - Furkajoch - iamcycling.de
Paßhöhe auf dem Furkajoch

Die anschließende Abfahrt ging bis hinab auf Bodenseeniveau. Über Dornbirn und Alberschwende führte der zweite Anstieg des Tages auf den Lorenapass. Auch der Anstieg bewegte sich über weite Strecken im zweistelligen Bereich. Entsprechend kaputt kam ich nach der anstrengenden „Einrollrunde“ mit 107 Kilometer und 2.256 Höhenmeter nach 5:22 h in Mellau an.

Bregenzerwald - Lorenapass - iamcycling.de
Lorenapass

Lorena, Pfänder, Bödele, Schönenbach

Die zweite Tour führte an den Bodensee nach Bregenz. Auf dem Hinweg ging es wieder auf den Lorenapass. Diesmal auf der Südanfahrt von Egg. Nach einem kurzen Stopp mit Blick auf den Bodensee und der Fahrt durch Bregenz ging es hinauf auf den Pfänder. Der Verkehr hielt sich in Grenzen, die Fahrt war flüssig. Überrascht war ich deshalb vom Betrieb an der Bergstation.

Bregenzerwald - Pfänder - iamcycling.de
Blick vom Pfänder auf den Bodensee

Die Abfahrt vom Pfänder war eine komplette Fehlplanung von Komoot. Ich geriet auf einen Singletrail. Steiles Gefälle, loser Untergrund und große Steine waren zu gefährlich, um mit dem Rennrad zu fahren. Zur Sturzgefahr kam die Gefahr, nicht bremsen zu können, hinzu. Also mußte ich ein ganzes Stück schieben, bis ich endlich wieder auf Asphalt traf.

Bregenzerwald - Singletrail - iamcycling.de
Schon wieder auf einem Singletrail gelandet

Der Ärger war schnell vergessen und der nächste Anstieg kam. Es ging zum Bödele. Die ersten Meter hatte mir Komoot wieder mit wunderbaren Abkürzungen geplant: den Berg hinauf jenseits der 20 Prozentmarke. Super! Mit drei Pausen hab ich dann auch den letzten Kilometer bis zur Hauptstraße überstanden. Der Verkehr zum Bödele mit zum Teil recht nahen Überholmanövern war der nächste Wermutstropfen. Zum Glück ist der Anstieg nicht so lang und war bald geschafft.

Bregenzerwald - Bödele - iamcycling.de
Bödele

Das Wetter hielt. Der angekündigte Regen für die Mittagszeit blieb aus und so fuhr ich, wie geplant, noch die Mautstraße nach Schönenbach und wieder die kleine Runde zum Schnepfegg. 119 Kilometer mit 2.701 Höhenmetern in 6:28 h standen in Mellau auf dem Fahrradcomputer.

Hochtannbergpass-Flexenpass-Faschinajoch

Nach einem Ruhetag führte die nächste Tour in den Süden auf den Hochtannbergpaß. Eva begleitete mich auf dem E-Bike. Das war eine schöne Abwechslung und machte richtig Spaß. Der Anstieg auf den Hochtannbergpaß auf der Westrampe von Au und auch die Abfahrt nach Warth waren die Highlights der Touren. Leider konnten wir auf der Passhöhe kein Paßschild finden. Schade. Foto mit Paßschild gehört zu einer Bergfahrt doch dazu!

Hochtannbergpaß - iamcycling.de
Kaum zu sehen auf dem Weg zum Hochtannbergpaß

Auch die Weiterfahrt bis Lech war wunderbar. Eine kleine Straße am Hang des wundervollen Lechtals bot phantastische Ausblicke auf die Berge.

Bregenzerwald - Lechtal - iamcycling.de
Wunderbares Lechtal

Ab Lech änderte sich das leider komplett. Anstieg und Abfahrt zum Flexenpass fand bei lebhaftem Verkehr statt. Zahlreiche Galerien trübten die Fahrt noch weiter. Endlich im Klostertal angekommen ging es weiter bergab. Die Abfahrt bis Bludenz zog sich lange hin. Wenig abwechslungsreich und deshalb wenig interessant. Aber immerhin bergab. Es standen schon 90 Kilometer auf der Uhr. Das ging schnell!

Bregenzerwald - Flexenpass - iamcycling.de
Flexenpass

Ab Bludenz begann der zweigeteilte Anstieg zum Faschinajoch. Zunächst bis Raggal. Dort wird die Talseite gewechselt und es ging fast 250 Höhenmeter bergab. In Garsella begann der eigentliche Anstieg zum Faschinajoch. Zum Ende der Tour war der ohnehin nicht einfache Anstieg eine Herausforderung aber auch irgendwann geschafft. Nach Fanta und Kaffee aus dem Automaten führten die letzten fast 30 Kilometer praktisch nur noch bergab nach Mellau.

Bregenzerwald - Faschinajoch - iamcycling.de
Ein Paßschild auf dem Faschinajoch

Sulzberg, Alpsee und Rohrmoos

Die vierte und letzte Tour führte nach Deutschland. Über den Sulzberg und Oberstaufen fuhr ich zum Alpsee. Für den Riedbergpass hatte ich nicht mehr die Beine und so fuhr ich über den Rohrmooser Sattel zurück nach Mellau. 133 Kilometer mit 2.194 Höhenmetern in 6:09 Minuten waren die Zahlen der letzten Tour.

Die Runde über den Alpsee und den Rohrmooser Sattel hatte mir vor zwei Jahre sehr gut gefallen. Dieses Mal war es auch ganz schön aber nicht wirklich etwas besonderes. So unterschiedlich können Eindrücke sein.

Die Tage im Bregenzerwald in Mellau waren leider schon wieder vorbei. Der Urlaub noch nicht ganz. Vor der Heimreise ging es noch ein paar Tage weiter an den Chiemsee und nach Berchtesgaden.