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Meine Anfänge im Rennrad fahren liegen noch gar nicht lange zurück. Es ist völlig normal, daß es am Anfang noch nicht rund läuft. Konstanz zahlt sich aber aus. Wenn du dran bleibst, bekommst du viel Spaß und einen tollen Sport mit fantastischen Erlebnissen zurück.

Meine erste Radtour

Schon 2002 hatte ich ein tolles Crossrad von meinem Vater geerbt. Seitdem fuhr ich regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit. Mehr aber nicht. In der Krise von 2009 hatte ich eine Woche frei wegen Kurzarbeit. Einen Tag nutzte ich für meine erste Radtour. Ich war 43 Jahre alt. Schon lange wollte ich auf dem Elberadweg von Dresden nach Meißen fahren. An diesem Tag kam zu den 30 Kilometern starker Gegenwind dazu. Wie stolz ich war, als ich endlich in Meißen ankam. Ich schloß mein Rad an und bestellte mir Kaffee und Kuchen.

Altstadt von Meißen
Die Altstadt von Meißen

Das Radfieber hatte mich gepackt

Ich kaufte mir nach und nach meine erste Ausrüstung zusammen. Bevorzugt günstige Artikel. Durchaus auch bei Lidl. Ich konnte die Unterschiede noch nicht bewerten. Ich wußte ja auch noch nicht, ob die Begeisterung anhalten würde.

Meine Touren

In losen Abständen fuhr ich immer mal wieder eine Tour. Etwa zwei Stunden, bzw. 50-60 Kilometer. Ich erinnere mich noch genau, daß es mir immer schwer fiel, nach einer Stunde schon umzukehren. Es machte so viel Spaß! Ich war draußen! Der Wind weht mir um die Nase. Ich erlebte Neues. Ich wollte gerne weiter fahren. Aber ich wußte genau, zwei Stunden schaffte ich gerade so. Und nach der Tour war ich so kaputt, daß der Tag gelaufen war.

Bei meinen Touren fuhr ich die erste Hälfte der Strecke immer gegen den Wind. Auf dem Rückweg wollte ich Rückenwind haben. Also fuhr ich von Dresden aus bei Westwind in Richtung Meißen, bei Ostwind in Richtung Rathen. Flach auf dem Elberadweg. Beide Orte sind etwa 30 Kilometer entfernt. Ich erreichte sie selten. 60 Kilometer waren zu weit. 50 Kilometer waren eher machbar.

Meine durchschnittlichen Pulswerte waren konstant relativ hoch. Sie lagen um 150 Schläge pro Minute. Meist eher etwas darüber. Weite Strecken fuhr ich mit Herzschlägen von 155-156.

Die ersten Anstiege

Bald war nur an der Elbe fahren zu langweilig geworden. Ich suchte mir abwechslungsreichere Runden und erklomm die Elbhänge. Die kurzen Anstiege verlangten mir alles ab. Ich las in den Radzeitungen, daß man mit hoher Trittfrequenz den Berg hinauffahren sollte. Unklar war mir, wie das gehen sollte. Mein Puls war ja sowieso schon am Anschlag.

Radmagazine

Die Tourenvorschläge in den Radmagazinen ärgerten mich. Wer soll Touren mit mehr als 100 Kilometern und über 1.000 Höhenmeter fahren? Mir erschien dies nur für eine sehr kleine Zielgruppe machbar. Ich schimpfte über die Zeitungsmacher.

Meine Entscheidung

Ich fuhr bei meinen Touren auch regelmäßig auf Gravel-Abschnitten. Lange überlegte ich, ob ich eher mit dem Rennrad auf der Straße oder eher mit dem Crossrad auf Feld- und Waldwegen fahren wollte. Erst nach fast drei Jahren war meine Entscheidung gefallen. Touren fahren, das wollte ich. Im April 2012 kaufte ich mein erstes Rennrad.

In meinem ersten Radjahr (2009), fuhr ich von Juni bis September 23 Radtouren mit insgesamt 1.300 Kilometern. Die durchschnittliche Distanz betrug 56 Kilometer. Meine längste Tour waren 81 Kilometer, die ich in 3,5 Stunden fuhr. Höhenmeter hatte ich leider noch nicht aufgeschrieben.