Dieses mal berichte ich vom Ablauf einer Tour Transalp. Einen Reisebericht gab es von der Tour Transalp 2024. Ich erinnere mich gut daran, wie es mir als Radneuling ging. Ich hatte nur eine sehr grobe Vorstellung, wie solche Events ablaufen.
Tour Transalp 2025
2025 fand die Tour Transalp vom 15. bis 21. Juni statt. Die Strecke führte in sieben Etappen von Innsbruch nach Riva del Garda. Etwa 100 Kilometer und 2.000 Höhenmeter je Etappe. Es war schon meine dritte Teilnahme. Die zweite im Zweierteam mit meinem Pedal Pal Jörg.

Team oder Einzelstarter
Meine erste Teilnahme war als Einzelstarter. Würde ich nicht noch einmal machen. Man kämpft nur für sich. Mit Siegchance war ich nicht angetreten. Durch die recht großen Abstände zwischen den Fahrern am Ende der Tour war die Teilnahme als Einzelstarter nicht so interessant.

Deutlich besser gefällt mir die Teilnahme im Zweierteam. Das war das Alleinstellungsmerkmal der Tour Transalp bis 2018. Im Zweierteam kämpft man gemeinsam. Auf jeder Etappe geht die Zeit des langsameren Fahrers in die Wertung ein. Also fährt man die Tour mehr oder weniger gemeinsam.
Anmeldung
Die Anmeldung für die Tour Transalp 2025 startete bereits im Juli 2024. Wir meldeten uns gleich an. Die Strecke stand zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht fest. Man weiß aber, was auf einen zukommt. Es sind immer sieben Etappen mit durchschnittlich um die 100 Kilometer. Die Strecke führt, natürlich, durch die Alpen. Das Ziel war bislang immer am Gardasee. Entweder in Riva oder in Arco.

Teilnahmegebühr
Die Teilnahmegebühr beinhaltet keine Übernachtungen. Ansonsten ist prinzipiell alles eingeschlossen was man zur Teilnahme braucht: Ein Dauerparkplatz am Startort, Gepäcktransport zu den Unterkünften sowie Basisverpflegung unterwegs und im Ziel. Die Tour Transalp ist ein Rennen. Die Strecke ist zwar nicht gesperrt aber durch Streckenposten und Marshalls auf Motorrädern sehr gut gesichert. Es gibt natürlich eine Zeitnahme sowie ein Finisher-Shirt und eine Medaille. Die Teamanmeldung kostete für uns beide 2.198 Euro zuzüglich 52,42 Eur Gebühr. Darin eingeschlossen war der Rücktransfer mit je 80 Euro.
Tour Transalp Camp
Für kleines Geld gibt es die Möglichkeit, im Tour Transalp Camp zu übernachten. Es kostet zur Zeit 200 Euro für acht Übernachtungen mit Frühstück. Man schläft dann in Sporthallen, Freizeitzentren oder Stadthallen. Es gibt eine ganze Reihe Teilnehmer, die das machen. Ich denke, man ist im Camp sehr nahe dran am Event. Dafür schläft man schlecht und kann sich schlechter erholen. Das Camp kommt für mich nicht in Frage. Ich bin aus dem Alter heraus.
Übernachtungen
Wir buchen uns stattdessen Hotels in den Etappenorten. Viele Etappenorte sind klein. Es kommt vor, daß es relativ wenige Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Deswegen sollten eigene Hotelübernachtungen frühzeitig gebucht werden. Gut ist es, ein Zimmer zu teilen. Das schont das Budget und man kann zwischen den Etappen Erfahrungen austauschen.

Hotelpaket
Falls man genug Kleingeld hat und sich nicht selbst um die Übernachtungen kümmern möchte, gibt es auch einen Dienstleister dafür. Die Firma Host bietet Übernachtungspakete an. Diese bestehen aus acht Übernachtungen, wahlweise mit oder ohne Startplatz. Es gibt Einzelzimmer- und Doppelzimmerpakete, jeweils in drei Kategorien, gold, comfort und silber. Die Preise liegen zwischen 1.349 Euro und 2.599 Euro.
Start- und Zielort, Etappenorte
Ende Oktober wurden Start- und Zielort veröffentlicht. Start würde in Innsbruck sein, das Ziel in Riva. Die Etappenorte wurden am 1. November mitgeteilt.
Die Anfahrt
Da die Anfahrt aus Dresden überallhin recht lang ist, fahre ich in der Regel direkt nach der Arbeit los und übernachte in der Nähe von München. So teile ich die lange Fahrt in zwei angenehme Teile auf.
Es hat sich außerdem bewährt, einen Tag zur Akklimatisierung einzuplanen. Das heißt, nach Innsbruck bin ich Donnerstag nach der Arbeit losgefahren und war Freitag gegen Mittag dort. So hatten wir Samstag Vormittag vor der Akkreditierung ausreichend Zeit für eine Einrollrunde.
Dauerparkplatz
Die Akkreditierung startete am Samstag um 14 Uhr. Für den Dauerparkplatz erhält man eine Plakette, die man ins Auto legen muß. Die gab es erst bei der Akkreditierung. Also konnte das Auto erst nach der Akkreditierung weggebracht werden. In Innsbruck war der Dauerparkplatz weit außerhalb. Fahrzeit war mehr als eine halbe Stunde. Für die Rückfahrt war ein Shuttle eingerichtet. Eine öffentliche Buslinie gab es ebenfalls. Die Rückfahrt im Bus dauerte dann fast eine Stunde. Bei kleineren Startorten, wie z.B. im 2024 in Lienz, konnte man vom Dauerparkplatz zu Fuß zurück in die Innenstadt laufen.

Taschenservice
Bei der Akkreditierung erhält man ebenfalls eine Tasche. In die Tasche muß alles rein, was unterwegs gebraucht wird. Das Gewicht der Tasche soll 15 Kilogramm nicht überschreiten. In Innsbruck konnte die Tasche noch am Morgen vor dem Start bis um 6 Uhr abgegeben werden. Start in Innsbruck war um 6:30.
Ansonsten muß die Tasche bis spätestens 6:30 an der jeweiligen Hotelrezeption stehen. Dort wird sie abgeholt und zum nächsten Hotel gebracht.
Außer der Tasche erhält man einen Tagesbeutel. Den kann man bis eine halbe Stunde vor dem Start behalten. Man holt ihn direkt im Zielbereich wieder ab. Mit dem Tagesbeutel hat man ein paar Freiheitsgrade mehr. Ich packe mir z.B. meine Schuhe rein. So muß ich nicht mit Radschuhen zum Frühstück gehen.

Technischer Service
Es kann immer wieder vorkommen, daß etwas am Rad kaputt geht. Im Zielbereich gibt es für notwendige Reparaturen einen technischen Service. Radmechaniker nehmen die Räder in Empfang und versuchen, den Schaden zu beheben.
Ich hatte bei der Tour Transalp 2025 bereits auf der ersten Etappe einen Speichenbruch. Zum Glück erst auf dem Gipfel des Tagesanstiegs und nach der Zeitnahme. Ich konnte ohne Probleme ins Ziel rollen. Reparieren konnten die Mechaniker den Schaden nicht. Ich konnte jedoch ein Laufrad gegen eine vernünftige Gebühr leihen. Im Ziel wurde das Laufrad wieder zurückgetauscht.

Unser Samstag in Innsbruck
Wir hatten ein ausgiebiges Frühstück im Hotel. Anschließend schüttelten wir die Beine bei unserer Einrollrunde aus. Kurz nach 14 Uhr waren wir bei der Akkreditierung. Es gab natürlich schon eine Schlange.

Nach der Akkreditierung gingen wir zurück ins Hotel. Das Gepäck mußte in die neue Tasche umgepackt werden. Es war auch die letzte Chance zu entscheiden, was mit auf die Reise ging und was im Auto bleiben sollte. Es zog sich. Erst gegen 17 Uhr war das Auto geparkt. Die meisten waren noch später dran. Erst gegen 18 Uhr waren wir wieder zurück in Innsbruck.
Wir suchten ein Restaurant für das Abendessen und machten noch einen kurzen Spaziergang durch die Innenstadt. Dann war der Samstag schon vorbei. Wegen des frühen Starts gingen wir auch früh schlafen.
Auftaktveranstaltung
Am Startort gibt es eigentlich eine Auftaktveranstaltung am Vorabend des Beginns der Tour Transalp. Wegen des frühen Starts in Innsbruck wurde die auf den Folgetag verlegt. Sie fand nach der ersten Etappe in Imst statt (sprich: Imscht). Die Auftaktveranstaltung ist der offizielle Beginn der Tour Transalp. Es wird Organisatorisches und vor allem werden die Besonderheiten der Strecke vorgestellt. Dazu gibt es einen kurzen Werbeblock der Startregion.

Sonntag vor dem Start
Da die Taschen bis 6 Uhr abgegeben werden mußten und der Start schon um 6:30 Uhr war, gab es am Sonntag keine Möglichkeit für ein Frühstück. Deswegen hatten wir uns Müsli von zu hause mitgebracht. Wir frühstückten gegen fünf Uhr. Gegen 5:30 fuhren wir mit den Taschen auf dem Rücken zur Taschenabgabe direkt am Truck. Den Tagesrucksack gaben wir gegen 6 Uhr im Startbereich ab.

Etappenübersicht
Start | Ziel | Länge | Höhenmeter | |
1. Etappe | Innsbruck | Imst | 89 km | 1.790 hm |
2. Etappe | Imst | Pfunds | 76 km | 1.930 hm |
3. Etappe | Pfunds | Bormio | 102 km | 2.650 hm |
4. Etappe | Bormio | Aprica | 90 km | 2.140 hm |
5. Etappe | Aprica | Boario Terme | 114 km | 2.370 hm |
6. Etappe | Baoario Terme | Roncone | 105 km | 3.070 hm |
7. Etappe | Roncone | Riva del Garda | 77 km | 1.120 hm |
Gesamt | 653 km | 15.060 hm |
Vor dem Start
Unser Wecker klingelte immer um 6 Uhr. Die Taschen mußten bis 6:30 Uhr bei der Rezeption stehen. Also muß alles, was man nicht in den Tagesrucksack bekommt, um 6:30 Uhr in der Tasche sein.
Alle unsere Hotels kamen uns mit dem Frühstück entgegen. Wir konnten immer spätestens 6:30 nach der Taschenabgabe auch frühstücken.
Start war immer um 9 Uhr. Abgabe der Tagestaschen bis 8:30 Uhr. Wir ließen uns in der Regel Zeit und frühstückten bis gegen 8 Uhr. Es gab ja ansonsten nichts mehr zu erledigen außer der Anfahrt zum Start.
Verpflegung auf den Etappen

Unterwegs auf den Etappen gab es immer zwei Verpflegungsstationen. Nach der Etappe gab es Zielverpflegung. Der Veranstalter hatte immer einen Imbiß vorbereitet. Dies waren immer Smoothies und Bockwürste oder Bratwürste. Auch die Zielorte hatten immer Essen für uns vorbereitet. Erst eine Zielverpflegung, dann auch noch ein warmes Essen. Im Vorjahr gab es das warme Essen als klassische Abendverpflegung. Meistens Nudeln. 2025 gab es das warme Essen bereits nach der Zieleinfahrt. Dadurch waren wir jeden Tag zum Abendessen in einem Restaurant.

Im Ziel gab es auch immer die Möglichkeit, das Rad in einem bewachten Bikepark abzugeben. Da wir die Räder in unseren Unterkünften unterbringen konnten, haben wir davon keinen Gebrauch gemacht. Der Bikepark ist vor allem für Teilnehmer des Camps interessant.
Zeitnahme und Strecke
Die Etappen begannen immer mit einer neutralisierten Phase. Auch das Ende der Zeitnahme war mit nur einer Ausnahme immer bereits vor dem eigentlichen Etappenziel. Die Idee war, den Zeitdruck von der Zielabfahrt zu nehmen, um Unfälle zu vermeiden.

Die Straßen wurden für das Rennen nicht gesperrt. Nur nach dem Start, wenn alle noch zusammen fahren, stoppte die Polizei den Verkehr. Danach wurden aber alle kritischen Stellen der Strecke durch Helfer gesichert. Zusätzlich wurde das Fahrerfeld von einer Motorradstaffel mit Renn-Marshalls begleitet. Diese sicherten noch zusätzlich kurzfristig aufgetretene Gefahrenstellen ab. Das hat in den beiden vergangenen Jahren hervorragend funktioniert.

Ziel
Das Ende der Zeitnahme war wieder bereits am Passo del Ballino. Auch in Riva war die Zielabfahrt aus der Zeitnahme genommen. So konnten alle den erfolgreichen Abschluß der Tour Transalp genießen und ins Ziel rollen. An jedem Aussichtspunkt wurden Fotos gemacht.



Abschlußveranstaltung
Am Abend begann um 19 Uhr die Abschlußveranstaltung. Direkt am Gardasee etwas außerhalb des Zentrums. Dort fand die Siegerehrung statt und es gab noch eine letzte Abendverpflegung.

Rücktransfer und Rückfahrt
Die Räder mußten bereits am Samstag am Truck für den Rücktransport gebracht werden. Alles was abfallen kann muß demontiert werden. Außerdem die Pedale. Am Dauerparkplatz bei Innsbruck konnten die Räder dann wieder gegen Vorlage des Teilnehmerausweises in Empfang genommen werden.
Je nach Wohnort ist der Sonntag nach der Transalp ein langer Rückfahrtag. Für mich ist das so. Es geht los nach dem Frühstück mit dem Rücktransfer zum Startort Innsbruck. Um 9 Uhr war die Abfahrt der Busse. Da die Busse nicht alle gleichzeitig losfahren können, lohnt es sich, etwas eher da zu sein, um einen früheren Bus zu ergattern.

Die Busfahrt zog sich. Etwa 13:15 Uhr waren wir endlich am Dauerparkplatz in Innsbruck. Es gab nur kurze Abschiede. Alle wollten los. Wegen einiger Staus war ich erst kurz vor halb zehn zurück in Dresden.
