Die Tour Transalp 2024 ist geschafft. Es wurde schwerer als erwartet. Umso größer war die Freude im Ziel. Dieses Mal nahm ich mit meinem Partner Jörg als Zweierteam in der Wertungsklasse Team Grand Masters teil. Wir belegten am Ende einen unerwarteten 11. Platz von 22 teilnehmenden Teams.
Los ging die Tour Transalp 2024 am 16.06.2024 in Lienz in Österreich. In sieben Etappen führte die Strecke über die Dolomiten nach Riva de Garda. Die Ausgabe 2024 hat mir sehr gut gefallen. Es gab eine deutliche verbesserung gegenüber der Tour Transalp 2022. Die Strecke war hervorragend gesichert. Und es gab auch eine Abschlußveranstaltung. Sogar direkt am Ufer des Gardasees. Die Begeisterung war noch groß und so verabredeten wir uns bei der Gelegenheit gleich für die Auflage der Tour Transalp 2025.
Offizieller Start der Tour Transalp 2024 war mit der Auftaktveranstaltung in der Dolomitenhalle in Lienz. Bei einem Teller Nudeln und alkoholfreiem Bier wurde die erste Etappe vorgestellt. Ich ahnte nicht, wie schwer sie tatsächlich werden würde.
Das ging ja gut los
Schon die ersten etwa 25 Kilometer verlangten mir einiges ab. Wir fuhren mit mehr als 40 km/h entlang der Drau hin und wieder zurück. Als dann endlich der erste Anstieg kam, waren die meisten meiner Körner bereits verbraucht. Mir ging es erstmal einfach nur darum, meinen Puls wieder in den Griff zu bekommen.
Die Idee war, einen guten Rhythmus zu finden. Aber es ging steil bergauf. Hammersteil. Immer wenn es mal flacher wurde, wurde es gleich wieder steil. Für die Panoramastraße hatte ich überhaupt keinen Blick. Es ging immer wieder bergauf. Unmittelbar vor dem Etappenende dann noch zwei Mal: richtig steil. Nur kurz. Aber: ich hätte fast geschoben. Das Ende der Zeitnahme hatte ich irgendwie dann doch geschafft. Die Ziellinie hab ich am ersten Tag leider nicht gesehen.
So sollte das noch sechs Tage weitergehen? Das konnte ich mir zu diesem Zeitpunkt kaum vorstellen. Wenigstens das Wetter hatte gehalten. Kein Regen. Und über die Woche sollte es nur noch besser und auch wärmer werden.
Der Tagesablauf
Das Gepäck mußte immer bis 6:3o Uhr an der Rezeption des jeweiligen Hotels sein. Dann wurde es abgeholt und zur nächsten Übernachtung gebracht. Ein Tagesrucksack konnte bis eine halbe Stunde vor dem Start im Startbereich abgegeben werden. Der war dann auch im Zielbereich direkt nach der Ankunft verfügbar.
Start war immer um neun. Meine Fahrzeiten bewegten sich zwischen 3:30 und und 6:30. Die Etappen waren also nicht zu lang. Es war nach jeder Etappe genug Zeit, um den Zielbereich zu genießen und ohne Hektik für die nächste Etappe zu regenerieren.
Während der Etappen sah man immer wieder die gleichen Brillen und Helme. Und immer wieder traf man sich im Start. und Zielbereich. Mal gings dem einen besser, dann wieder dem anderen.
Man fand sich zusammen und tauschte Erfahrungen aus. Fast alle waren unter dem Strich recht fit und gut vorbereitet. Keiner brauchte sich wirklich Gedanken zu machen, ob er das Ziel in Riva erreichen würde.
Zum Glück wiederholte sich für mich das Desaster der ersten Etappe nicht mehr. Bis zur Hälfte der zweiten Etappe war ich noch unsicher, ob sich die erste Etappe bemerkbar machen würde. Von da an ging es praktisch jeden Tag besser. Man gewöhnt sich doch immer wieder recht schnell an die Belastung und wir konnten die Tour Transalp 2024 ohne größere Schwierigkeiten zu Ende fahren.
Es war eine tolle Tour
Die Tour Transalp 2024 war wieder keine Alpenquerung wie es der Name eigentlich sagt. Die Tour Transalp 2024 war einfach eine Reise quer durch die Alpen. Jeden Tag an einem anderer Ort und in einer anderen Gegend.
Und es war wirklich auch immer irgendwie anders. Jede Strecke sowieso. Mal war das Hotel angenehm und entsprach den Erwartungen, dann gab es doch nur eine Matratze für zwei. In den höher gelegenen Orten war es recht frisch, in den Tälern kühlte es abends nicht wirklich ab. Mal war das Essen eine angenehme Überraschung, an anderen Tagen hat es einfach nur satt gemacht.
Die Tour Transalp 2024 war mehr als eine Radveranstaltung. Es war nicht alleine die Herausforderung der einwöchigen Rundfahrt. Es war auch die Faszination der ständig wechselnden Landschaften und Randbedingungen.
Unser Ergebnis
Wir arbeiteten uns in der Teamwertung der Grand Masters stetig nach oben. Nach Platz 15 am Ende der ersten Etappe belegten wir im Ziel einen unerwarteten 11. Platz bei 22 teilnehmenden Teams. Mit 1:15 h Abstand nach vorne auf Platz 10 aber auch mit 1:05 Abstand zu Platz 12.
Das Flair, die Veränderungen, die Herausforderungen, die Anstiege: all das machte die Tour Transalp 2024 aus. Die Strecke war sehr gut gesichert. An Kreuzungen wurden wir fast immer durchgewunken. Auch noch im hinteren Feld. Es war ein tolles Erlebnis und hat sehr viel Spaß gemacht.
Wir fahren 2025 wieder!
Die Zahlen der Tour Transalp 2024
Start | Ziel | Länge | Steigung | |
1. Etappe | Lienz | Sillian | 68 km | 2.055 hm |
2. Etappe | Sillian | Moena | 123 km | 2.355 hm |
3. Etappe | Moena | San Martino | 100 km | 2.704 hm |
4. Etappe | San Martino | San Zenone | 137 km | 3.113 hm |
5. Etappe | San Zenone | Lavarone | 106 km | 2.264 hm |
6. Etappe | Lavarone | Kaltern | 142 km | 2.527 hm |
7. Etappe | Kaltern | Riva del Garda | 102 km | 1.478 hm |
Insgesamt | 778 km | 16.496 hm |