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Ich wollte unbedingt die nächste Bikepacking Tour in die Picos de Europa machen.  Viel nachgedacht hatte ich nicht. Es ist ja Spanien und auch Ende September sollte das Wetter noch passen. Ich hatte sehr großes Glück. Die Tour hätte auch anders aussehen können.

Bikepacking Picos de Europa - iamcycling.de
Peñarrubia – Linares

Die Idee

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Meine erste Idee für eine Bikepacking Tour war von Bilbao nach Santiago de Compostela. Ich wollte den Jakobsweg mit dem Rad fahren. Das scheiterte an der Organisation der Rückfahrt. Also eine Rundreise mit Start und Ziel in Bilbao. Bilbao ist eine tolle Stadt und mit dem Flugzeug gut erreichbar.

Im Baskenland selbst und in den Pyrenäen bin ich schon mit dem Rad gewesen. Also nach Westen in die Picos de Europa. Die Gegend kannte ich noch nicht und sie interessierte mich sehr. Zwei Wochen hatte ich Zeit. Meine finale Streckenführung führte nach Westen bis Oviedo und am Meer entlang über Santander wieder zurück.

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Wohin mit dem Radkoffer?

Da es eine Rundreise war blieb nur die Frage zu klären, wo ich den Radkoffer lassen konnte. Ich fand Radical Storage im Internet. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten zur Gepäckunterbringung an fast allen Orten der Welt. Man bezahlt fünf Euro je Gepäckstück und Tag, unabhängig von der Größe. Eine tolle Sache. Hat gut funktioniert.

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Blick auf Portugalete

Erfahrungen und Tipps

Vom Flughafen in Bilbao gab es für nur drei Euro einen Shuttle Bus in die Stadt. Die Übernachtungen waren in Bilbao zwar etwas teurer als die restlichen Übernachtungen. Insgesamt ist der Norden Spaniens aber recht günstig zum Urlaub machen.

Die Empfehlung aus meinen bisherigen Bikepacking Touren ist, die Etappen nicht zu lang zu planen. Man unterschätzt den Zeitbedarf und sollte sich selbst nicht hetzen. Nach der Ankunft am Etappenziel benötigt man Zeit zum Duschen und Waschen. Dann muß nach Verpflegung Ausschau gehalten werden, Restaurant oder Supermarkt. Je nach Ziel sollte auch noch Zeit für Sightseeing sein. Und der Schlaf sollte zur Regeneration auch nicht zu kurz kommen. Ich empfehle maximal 100 bis 120 Kilometer. Dies läßt sich natürlich nicht immer einhalten, da sich die Strecke nach den gegebenen Unterkunftsmöglichkeiten richten muß.

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Potes

Planung

Das tolle am Bikepacking ist natürlich, daß man jeden Tag an einem anderen Ort ist. Nicht immer hat man Glück mit der Wahl der Unterkunft. Bei der Bikepacking Tour in die Picos de Europa war die erste Übernachtung auf der Tour, trotz überragender Bewertungen, ein völliger Reinfall.

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Ein zweiter Reinfall war eine Buchung in einem toten Ski-Ressort. Hier war alles geschlossen. Es gab auch nichts zu essen. Zum Glück konnte ich nach der Ankunft noch stornieren. Etwas weiter bergabwärts gab es einen kleinen Ort mit Hotel und Essen. Wie kann man solche Fehler bei der Planung vermeiden? Schwierig. Das kommt eben vor.

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Auf dem Weg zu den Lagos de Covadonga

Trotzdem finde ich Bikepacking Touren klasse. Schon daß das Gepäck extrem limitiert ist, ist speziell. Vorbereitung ist alles. Was zu viel ist, muß jeden Tag mitgeschleppt werden. Bei der Bikepacking Tour in die Picos de Europa hatte ich nur eine Jacke zu viel dabei. Gefehlt hat mir nichts. 

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Peñarrubia – Linares

Der Angliru

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Der Höhepunkt der Tour war der Anstieg zum Angliru. Das Gepäck blieb im Hostel als ich die relativ kurze Tour gefahren bin. Das war gut so. Der untere Teil bis zum Flachstück war noch recht gut zu fahren. Die ersten steilen Passagen gingen auch noch. Sollte das wirklich schwerer sein als der Monte Oiz im Baskenland?

Nach dem längsten und sehr steilen Stück dachte ich, ich hätte es geschafft. Denn es waren nur noch 2,5 Kilometer zu fahren mit durchschnittlich 7 Prozent. Nur ist eben der letzte Kilometer flach. Also blieb es doch bis zum Ende steil. Es war nicht einfach. Man muß sich bei 10-13% erholen können. Das ist die Anforderung. Umso besser fühlt es sich an, oben anzukommen.

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Die Städte

Bilbao, Oviedo, Gijón und Santander sind eine Reise wert und abseits des Mainstream. Hervorzuheben ist natürlich Bilbao. Unglaublich, wie sich die Stadt entwickelt hat. Oviedo folgt für mich nur knapp dahinter. Santander und auch Gijón haben mich überrascht. In Gijón muß man über den häßlichen Hafen hinwegsehen. Der Tourismus ist in der gesamten Region eher gering und vorwiegend national.

Die Region

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In den Picos habe ich die Pilgerwege nur gesehen. Auf der Rückfahrt bin ich dann auch Pilgern begegnet. Es waren durchaus noch einige unterwegs.

Besonders war die Fahrt mitten durch die Picos, von Potes nach Felechosa. Es war sehr einsam. Kaum ein Auto störte die Ruhe.

Auf der gesamten Tour habe ich viele freilaufende Kühe, Ziegen und sogar Pferde mit Kuhglocken getroffen. Keine Ahnung, wozu all die Pferde gehalten werden.

Das Wetter

Das Klima ist speziell. Man spürt den Atlantik. Bereits in der zweiten Septemberhälfte war es recht frisch. Am Morgen waren meist nur knapp über 10 Grad. Tagsüber wärmte es sich auf bis um die 20 Grad. Meist wurde es ab etwa 14 Uhr angenehmer, weil sich dann langsam die Sonne bemerkbar machte. Ich denke, ich war zu spät im Jahr unterwegs. Es ist ähnlich wie mit den Alpen. Ich könnte mir vorstellen, daß Juni eine gute Reisezeit ist.

Insgesamt hatte ich riesiges Glück mit dem Wetter. Es regnete zwar, aber nicht wenn ich gefahren bin. Vor der letzten Etappe hatte es die ganze Nacht kräftig durchgeregnet. Es hörte auf, als ich in Santander auf der Fähre war.

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Auf der Fähre in Santander – Der Regen hörte auf

Reiseinformationen

Hervorzuheben sind auf jeden Fall die Autofahrer. Ich kann mich an kein Überholmanöver erinnern, das zu dicht oder gar unangenehm war, so wie man es in Deutschland andauernd hat. Das liegt sicher zum Teil am wenigen Verkehr. Aber auch in den Städten gab es nie ein Problem. Das fiel mir bereits im Vorjahr in Andalusien positiv auf.

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Keine Chance auf Aussicht am Mirador

Das Preisniveau ist ebenfalls sehr angenehm. In der Regel findet man ein Drei-Gänge-Menü für 15 Euro einschließlich Getränk. In einer Bar in Santander bekam ich zum Beispiel ein Frühstück mit Cafe con leche, getoastetem Baguette mit Butter, Marmelade und Brötchen mit Jamón Serrano schon für unter 5 Euro.

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Puerto de Palombera

Für meine Übernachtungen habe ich zwischen 45 und 87 Euro bezahlt, fast alle mit Frühstück. Dabei war das Preisniveau in Bilbao und Potes mit 70-87 Euro höher als in den übrigen Orten, wo ich um die 50 Euro bezahlt habe. Außer in Ormas und Santander war in den 50 Euro immer ein Frühstück enthalten. Das Frühstück fiel allerdings meist spanientypisch eher überschaubar aus.

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Blick auf den Hafen von Gijón

Meine Anforderung an die Übernachtungen war ein eigenes Badezimmer und eine Bewertung von mindestens 8,0 bei booking.com. Mir reichten für die Bikepacking-Tour einfache Unterkünfte. Ich war mit fast allen zufrieden und würde jede Übernachtung wieder buchen, mit Ausnahme der Albergue de Soba im Valle de Soba.

Sehr gut für Bikepacking waren die Pilger-Hostels in Bilbao und Oviedo. Die hatten kleine Küchen mit Mikrowellen, Kühlschränken und Eßgeschirr.

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Guggenheim Bilbao

Bikepacking Tour in die Picos de Europa

StartZielLängeSteigung
Tag 1BilbaoValle de Soba100 km2.410 hm
Tag 2Valle de SobaOrmas94 km1.840 hm
Tag 3OrmasPotes94 km1.790 hm
Tag 4PotesFelechosa128 km2.620 hm
Tag 5FelechosaOviedo82 km1.300 hm
Tag 6OviedoAngliru64 km1.940 hm
Tag 7OviedoGijón82 km1.050 hm
Tag 8OviedoOrtiguero113 km2.090 hm
Tag 9OrtigueroLagos de Covadonga106 km2.610 hm
Tag 10OrtigueroSantander111 km1.410 hm
Tag 11Santanderkurze Runde50 km730 hm
Tag 12SantanderBilbao102 km1.270 hm
Insgesamt1.128 km21.060 hm

Die genaue Strecke gibt es bei Komoot in meiner Collection „Picos de Europa„.

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