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Bei einem Beinahe Unfall mit dem Rennrad in Málaga war ich tief beeindruckt vom Verhalten eines jungen Spaniers.

Auf den letzten vier Kilometern meiner Einrollrunde in Málaga fuhr ich auf einer vierspurigen Straße. Die Ampel schaltete auf Rot. Ich blieb hinter den beiden Autos vor mir in der Reihe stehen. Die Ampel wurde grün. Der erste bog rechts ab. Der Wagen direkt vor mir beschleunigte. Ich beschleunigte. Der erste bremste plötzlich. Für den Wagen vor mir war es verdammt knapp. Er schaffte es. Für mich reichte es nicht ganz. Ich fuhr gegen die Stoßstange. Das Hinterrad ging in die Höhe. Zum Glück hatte ich noch so viel bremsen können, daß ich zum Salto nur ansetzte. Ich konnte die Balance halten, das Hinterrad kam wieder auf den Boden, sogar ausklicken klappte. Nichts passiert. Glück gehabt.

Der junge, vielleicht dreißigjährige Fahrer stieg sofort aus. Er entschuldigte sich und erkundigte sich nach mir. Es ging mir gut. Er fragte mich nochmal, ob alles in Ordnung sei. Ich wiederholte, daß mir nichts passiert sei und auffahren auch meine eigene Schuld wäre. Davon wollte er nichts wissen und entschuldigte sich nochmals mit dem Hinweis auf den Wagen vor ihm, der plötzlich grundlos bremste. Ich sagte, ich hätte es gesehen und es ginge mir wirklich gut. An seinem Auto sei auch nichts passiert, keine Schramme an der Stoßstange sagte ich ihm. Das interessierte ihn überhaupt nicht. Er sah mich immer noch besorgt an. Erst nach der nochmaligen Bestätigung, daß es mir gut ginge, stieg er beruhigt ein und fuhr weiter.

Seid Ihr auch schon tief beeindruckt wie ich oder braucht Ihr einen Hinweis, was ich meine? Wie wäre die Situation wohl in Deutschland verlaufen? – Genau. Aber ganz anders. Wie groß die Unterschiede doch sein können.