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Meine Fumpa Pump im ersten „scharfen“ Test. Platter Reifen und keine Pumpe dabei. Nur die mini Fumpa. Etwas Bammel hatte ich schon, ab das gut gehen würde.
Der Reifen war platt
Lange Samstagtour. Kurz nach Decin, der Anstieg hatte gerade erst begonnen. Das Rad fuhr plötzlich matschig. Jeder kennt das: Das Hinterrad verlor Luft. Seit kurzem ließ ich die Pumpe zu hause. Im April hatte ich mir die mini Fumpa gegönnt. Entdeckt hatte ich sie schon vor einer Weile. Stolze 120 Euro für eine Pumpe sind auch nicht wenig Geld. Aber Hobby ist schließlich Hobby. Also hab ich mir das Ding bestellt. 116,99 Euro hab ich bezahlt.
Der Hersteller
Fumpa Pumps ist eine Australische Firma aus Notting Hill, Victoria, Australien. Auf ihrer Website schreibt Fumpa Pumps, daß sie glauben, die weltweit besten Pumpen herzustellen.
Die Modelle
Es gibt aktuell drei Modelle der kleinen Kompressor-Pumpen von Fumpa Pumps: Die Fumpa Bike Pump, die mini Fumpa und die nano Fumpa. Die nano Fumpa habe ist jetzt erst bei der Recherche für diesen Artikel entdeckt. Als ich meine bestellt habe, war mir die bei den Händlern noch nicht begegnet.
Fumpa Bike Pump
Die Fumpa Bike Pump ist zu groß und zu schwer, um sie auf Rennradtouren mitzunehmen. Sie hat 42x73x87 mm und wiegt 380 Gramm. Einen 700x23C Reifen pumpt sie dafür allerdings in sehr schnellen 25 Sekunden auf 120 psi (=8,27 bar) auf. Eine Ladung soll 6 Reifen aufpumpen können. Sie zeigt außerdem den Druck an. In einer Stunde soll der Akku geladen sein. Angeboten wird sie für etwa 180 Euro.
Mini Fumpa
Die mini Fumpa ist mein Modell. Sie ist 32x56x68 mm groß und wiegt 181 Gramm. Sie schafft den gleichen Reifen in sehr guten 50 Sekunden. Ich bringe sie problemlos in meiner Satteltasche neben einem Ersatzschlauch, Minitool und Regenjacke unter. Sie soll zwei Reifen mit einer Ladung schaffen. Auch sie soll in nur einer Stunden geladen sein. und kostet um 120 Euro.
Nano Fumpa
Dann gibt es noch die nano Fumpa. Sie ist noch kleiner und nur noch 26x47x57 mm groß. Sie wiegt 100 Gramm und damit praktisch genauso viel wie eine herkömmlich Pumpe für unterwegs. Für sie wird aber nur ein Maximaldurck von 80 psi (=5,52 bar) angegeben. Den schafft sie in ungefähr 100 Sekunden. Mit einer Ladung soll sie zwei Reifen schaffen. Das Aufladen soll in 45 Minuten erledigt sein. Einen Händler habe ich gefunden, wo sie für 119,95 Euro angeboten wird. Allerdings war sie dort ausverkauft. Auf der Hersteller Website kostet sie nur 119 AUD, was etwa 80 Euro entspricht. Allerdings wird Versand nur für Australien angeboten.
Alle drei Pumpen sollen Presta- und Schrader-Ventile pumpen können. Meine Fumpa ist wohl ein älteres Modell und kann nur Presta. Aufgeladen werden sie per USB-C.
Und so lief es
Die Ursache für meine platten Reifen war schnell gefunden. Eine Nadel hatte sich komplett in den Reifen gebohrt. Neuer Schlauch rein, Pumpe raus und angesetzt. Den Startknopf muß man lange drücken, bis sich der Motor lautstark mit Verzögerung in Bewegung setzt. Dann rattert sie los. Und pumpt. Ich hatte sie erst zu früh wieder abgeschaltet. Dann nochmal gestartet. Die mini Fumpa hat den Reifen deutlich besser aufgepumpt, als ich es per Hand mit meiner alten Pumpe geschafft habe. Toll. Ein voller Erfolg. Streßfrei und ohne langwieriges pumpen. Die Pumpe wurde heiß. Allerdings nicht so sehr, wie ich es aus den Beschreibungen im Internet erwartet hatte.
Wieder zurück zu hause hat die Pumpe den zweiten Reifen nur bis drei bar gebracht. Bei einem zweiten Platten hätte ich den Ventiladapter gebraucht, den ich für den Notfall auch immer dabei habe. Ich hätte eine Tankstelle finden müssen, um dort mit dem Adapter den Reifen auf Druck zu bringen.
Eine Empfehlung?
Nach meiner ersten praktischen Erfahrung kann ich die mini Fumpa empfehlen. Sie tat zuverlässig ihren Dienst. Der recht geringe Druck im zweiten Reifen hat mich allerdings doch etwas ernüchtert. Natürlich ist abzuwägen, ob die Pumpe den hohen Preis wirklich wert ist. Es ist ein Gimmick für ein wunderbares Hobby.
Im Internet hatte ich irgendwo gelesen, daß die mini Fumpa sogar zum aufpumpen von Tubeless-Reifen kräftig genug sein soll. Kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Aber mal sehen, vielleicht probiere ich das irgendwann doch aus, wenn ich meine Erfahrungen mit Tubeless verdaut habe.
Steffen
21. Oktober 2022 — 14:29
Danke für den gut geschriebenen Artikel.
Was ich mich nach dem Lesen frage ist: Wenn ich mit der Pumpe nur zwei Reifen schaffe, wo liegt der Vorteil dieser Pumpe gegenüber Kartuschen? Dass der Druck angezeigt wird?
Olaf
21. Oktober 2022 — 17:51
Richtiger Punkt. Mit ner Kartusche hab ich schlechte Erfahrungen gemacht. Laut Hersteller sollte die Pumpe für 2,5 Reifen reichen. Das tat sie bei mir leider nicht.