Rettet die Felgenbremse!

Rettet die Felgenbremse! Mein ernst gemeinter Aufruf an alle Rennradfahrer. Anlaß ist die jährlich wiederkehrende Kombination aus Saisonstart und Wunsch nach einem neuen Rad.

Diesjähriger Anlaß für den Wunsch nach einem neuen Rad war der Artikel über die neue Shimano Ultegra 12fach Schaltung. Tolle Entwicklung. Will ich haben. Nicht daß ich unzufrieden mit meiner 11fach Di2 und meinem aktuellen Rad wäre. Soweit ich weiß hat Rose leider noch kein Rad mit der neuen 12fach Schaltung. Deswegen schaue ich interessiert in die Testberichte der neuen Räder.

Aber was ist das? 8,7 kg, 7,8 kg, immerhin 7,3 kg aber sogar auch 9,4 kg! Bei Preisen um die 5.000 Euro. (So gesehen im Test „Endurance Renner“ in der Roadbike 04/2022.)

Warum scheint das Gewicht nur noch eine untergeordnete Rolle zu spielen? Für mich ist es Kriterium Nummer 1. Welchen Spaß hätte ich wohl mit einem neuen Rad, das spürbar schwerer ist, als mein aktuelles? Und warum sollte ich dafür auch noch so tief in die Tasche greifen wollen? 3.700 Euro hat mein Rad 2018 gekostet. Gut, die Räder sind teurer geworden. 5.000 Euro ist vielleicht schon der neue Preis. Aber dann mindestens mit den gleichen Qualitäten.

Für mich habe ich den durchaus vorhandenen Vorteil der Scheibenbremsen als nicht relevant bewertet. Zumindest solange es mehr kostet und mehr Gewicht bedeutet. Klar, die Profis fahren praktisch alle mit Scheibenbremsen. Würde ich auch, wenn ich 10.000 Euro für ein Rad ausgeben wollte. Na gut, 8500 reichen schon, z.B. für das Canyon Ultimate CFR Disc Aero. In der Preisklasse bin ich auch mit Scheibenbremsen wieder in der interessanten Gewichtsklasse.

Gerade wegen der gestiegenen Preise wäre eine preisgünstigere Variante sicher für viele interessant. Schade finde ich, daß in den Radmagazinen das Thema Felgenbremse keines mehr zu sein scheint. Rettet die Felgenbremse! Solange es noch einen Preis- und Gewichtsunterschied zur Scheibenbremse gibt, hat sie ihre Daseinsberechtigung. Daran hat sich bislang noch nichts geändert.