Noch zehn Tage, dann ist es soweit. Meine Augen-OP steht an. Aufgeregt oder gar beunruhigt bin ich eigentlich nicht wirklich. Ich will es machen. Und meine Entscheidung ist getroffen. Meine Unsicherheit im Moment ist die, daß ich nicht weiß, ob ich mit dem Ergebnis zufrieden sein werde.
Refraktiver Linsenaustausch
In einem früheren Beitrag hatte ich den „refraktiven Linsenaustausch“ vorgestellt. Bereits damals stand ich dem Eingriff positiv gegenüber. Ich war aber noch in der „Findungsphase“. Und der Leidensdruck war damals offensichtlich noch nicht groß genug.
Es ist entschieden
Jetzt bin ich weiter. Die Entscheidung ist getroffen. Der OP-Termin steht. Ich kann es kaum abwarten, daß es endlich soweit ist. Und natürlich, daß ich es hinter mir habe. Die Altersweitsichtigkeit belastet mich sehr. Eine Gleitsichtbrille will ich nicht. Die ist für mich keine Lösung. Gerade auch beim Rad fahren sehe ich mittlerweile mit den Kontaktlinsen sehr schlecht. Ich verspreche mir durch die Augen-OPeine deutliche Verbesserung gerade auch bei der Sicherheit bei Rad fahren.
Wie wird es sein?
Aber mir fehlt komplett die Vorstellungskraft, wie es nach der Augen-OP sein wird. Keine Brille mehr. Klar. Das ist die Erwartung. Aber wie wird es sein? Werde ich wirklich keine Brille mehr brauchen? Und wie wird das Sehen sein? Wie werden die scharf zu sehenden und unscharfen Sehbereiche ineinander über gehen? Wird das Gehirn alles verarbeiten können? Wie anstrengend wird es sein? Werde ich wie bei einer Erkältung im Bett liegen, weil ich kaputt bin? Oder werde ich entspannt mit Sonnenbrille spazieren gehen?
Ein Risiko gibt es
Natürlich bleibt ein Restrisiko. Das habe ich versucht, durch die Auswahl der Klinik zu minimieren. Beim durchlesen des Patienteninformationsblattes wurden meine Knie schon weich. Letztlich gibt es überall Risiken. Und die Chance ist dermaßen verlockend und so viel Größer als das Risiko, daß ich keine Zweifel habe.
Ich werde weiter berichten, wie es mir ergangen ist.
Harry
16. August 2023 — 12:15
Ich habe ebenfalls vor, meine Augen lasern zu lassen. Jetzt muss nur noch ein Termin gefunden werden. Über die Untersuchung habe ich mich bereits vielfältig informiert.
New Lenses
6. Mai 2023 — 23:00
Hallo zusammen,
ich hatte ja schon deinen ersten Beitrag zu diesem Thema kommentiert und berichtet, wie es (damals) kurz nach meiner OP war.
Jetzt bin ich seit ~4 Monaten an beiden Augen operiert und bin zufrieden. Ich brauche in keiner Situation eine Brille. Ich versuche deine Fragen aus meiner Sicht zu beantworten:
Aber wie wird es sein?
Hier erinnere ich mich besonders an die Aussage des Operateurs. „Es wird auf jeden Fall nicht so sein wie damals, als Sie 20 waren“ – Recht hat er. Es ist anders. Eine Prothese eben. Aber sie ist gut und allemal besser als erschlaffte Augenmuskeln, die kein scharfes Sehen mehr zulassen.
Werde ich wirklich keine Brille mehr brauchen?
Also, ich brauche keine mehr. Allerdings habe ich mir trifokale Linsen einsetzen lassen, also solche, die kurze, mittlere und weite Entfernungen abdecken (sollen). Bei meinem linken Auge hat nach der ersten Operation der Grad der eingesetzten Linse nicht richtig gepasst und es wurde eine zweite Operation durchgeführt, um das zu korrigieren. Hier musste ich zwar nur die Materialkosten tragen, aber diese Korrektur-OP war „heftiger“ als die erste, weil die Linse nach dem Einsetzen relativ schnell wieder vom Auge umschlossen wird.
Und wie wird das Sehen sein?
Anders. Man hat auf jeden Fall HALO-Effekte bei Licht im Dunkeln, zum Beispiel im Straßenverkehr. Am Anfang ist das Fahren bei Nacht eine Lichter-Trip. Im Prinzip ist alles heller, weil die Linse eben auch ganz klar ist und die ursprüngliche, biologische Linse durch das Alter trüb wird. Teilweise blendet sie sogar, aber das gibt sich nach einiger Zeit. Außerdem sieht man bei verschiedenen Blickwinkeln die Ränder der Linse.
Da ich auch Rennradfahrer bin, kann ich sagen, dass ich meinen Computer/Navi einwandfrei ablesen kann. Ich hatte neulich bei einem Rennen ein Roadbook auf den Rahmen geklebt und hatte ab und zu Probleme, den hell lackierten Aufkleber in der Sonne zu lesen, da er schon sehr schimmerte. (Siehe oben: Lichtempfindlichkeit)
Wie werden die scharf zu sehenden und unscharfen Sehbereiche ineinander über gehen?
Das ist auch so eine Sache. Zumindest beim Lesen. Man hält sich instinktiv das, was man lesen will, in einem bestimmten Abstand vor die Augen, was man aber immer wieder korrigieren muss, weil die Gläser wie eine Brille funktionieren und nur in einem bestimmten Abstand scharf sind, weil sie nicht nachkorrigieren. (wie damals mit 20). Mittel- und Fernsicht sind ansonsten gut. Aber bei mir ist die Schärfe auf beiden Augen in der Nähe nicht synchron. Das ist ein Effekt, der mit einem „Touch Up“ nachkorrigiert wird. Das ist die normale Laserkorrektur, die man bei bestimmten Fehlsichtigkeiten macht.
Wird das Gehirn alles verarbeiten können? Wie anstrengend wird es sein?
Bei mir hat sich das nicht sehr bemerkbar gemacht. Man gewöhnt sich daran, wie an eine Brille.
Werde ich wie mit einer Erkältung im Bett liegen, weil ich kaputt bin? Oder gehe ich entspannt mit Sonnenbrille spazieren?
Wie gesagt, der Eingriff ist nicht ohne. Eine echte Mutprobe, die man nicht vergisst. Es ist schmerzlos, aber… Sobald du dich erholt hast, wirst du vor Freude alles lesen, was dir vor die Linse kommt und beim Spaziergang alles auf deinem Handy lesen, was du nie lesen wolltest und das alles ohne Brille…
Im Großen und Ganzen bereue ich es auf keinen Fall, und wenn das „Touch Up“ jetzt noch die letzte Unschärfe beseitigt, dann hat der Eingriff den größtmöglichen Effekt gehabt. Aber mit zwei Klinikbesuchen ist es wohl nicht getan. Mit Korrektureingriff, Optikerbesuchen und Vor- und Nachuntersuchungen war ich bestimmt schon 6-7 mal dort. Wenn der Korrektureingriff jetzt vorbei ist, werden es bestimmt ca. 10 mal gewesen sein.
Olaf
9. Mai 2023 — 15:03
Danke für deinen zweiten Beitrag. Mir fehlt die Vorstellungskraft für das, was bald passiert. Insbesondere wie das Sehen sein wird. Eigentlich sind alle, mit denen ich gesprochen habe, sehr zufrieden. Ich werde berichten, wie es mir ergangen ist. Die Nervosität steigt😏