Neues Rennrad?

Vielleicht doch ein neues Rennrad? Das Frühjahr ist da. Endlich. Klar, die Saison hat schon vor einer Weile begonnen. Aber mit Schwerpunkt auf Strava. Weil dieses Jahr war Schnee. Und kalt. Draußen fahren war mehr Pflicht als Spaß. Und oft gar nicht wirklich möglich. Vorbereitung auf die Saison eben. Mit den endlich steigenden Temperaturen will ich raus. Motivation und Energie sind zurück! Wie wäre es mit einem neuen Rennrad?

Als ich das neue Aeroad von Canyon zum ersten Mal sah, habe ich noch in der gleichen Sekunde angefangen, mein Erspartes zu zählen. Ein Hammer-Rad. Wundervoll. Ein Traum. Modernes Design. Ein Hingucker. Das muß ich haben. Dachte ich.

Die Analyse

Nächster Schritt: Die Analyse. Das neue Rad sollte mein aktuelles Rad ausstechen. Nur dann macht der Kauf Sinn. Sonst steht es in der Ecke. Ich fahre seit 2018 das Rose X-Lite Four Ultegra Di2 mit den wunderbaren Laufrädern PR 1400 Dicut Oxic 21 von DT-Swiss. Mit Felgenbremsen. Und Schlauch.

Die drei Kriterien

Für den Radkauf sind eigentlich nur drei Kriterien wirklich wichtig. Wobei, vorher muß ich mir natürlich generell erstmal über den gewünschten Radtyp im Klaren sein. Soll es ein Endurance Bike mit bequemerer Geometrie sein, ein schnelles Race-Bike oder doch ein querfeldeintaugliches Gravel-Bike. Wenn der Rennrad-Typ feststeht sind es dann eigentlich nur noch drei Kriterien, die beim Kauf wirklich eine Rolle spielen:

  1. Der Preis
  2. Das Gewicht
  3. Die Laufräder

Na gut. Vier. Gefallen muß es auch.

Der Preis

Die erste Einschränkung geht ganz klar über den Preis. Wer will schon Geld verschenken. Meine Räder habe ich bislang alle beim Versender gekauft und keine schlechten Erfahrungen gemacht. Und eine Markenpräferenz habe ich nicht. Warum also mehr bezahlen? Somit sind Rose, Storck und Canyon gesetzt und in der engeren Auswahl.

Das Gewicht

Jeder Rennradfahrer will Berge fahren. Logisch. Das ist das Salz in der Suppe. Eindeutig. Das bedeutet, das Gewicht des Rades ist entscheidend. Zur Erinnerung: mein aktuelles Rad wiegt gerade einmal 6,8 Kilogramm. Da werden es andere Räder schwer haben.

Die Auswahl

Canyon hat nur noch Räder mit Scheibenbremse im Programm. Storck praktisch auch. Allerdings hat Storck einige wenige Ausnahmen mit Felgenbremsen. Rose hat noch beide Varianten im Angebot. Zur Erinnerung: Die Scheibenbremse hat mit einem Gewichtsnachteil von etwa 400 Gramm zu kämpfen. Und mit einem generell höheren Preis.

Das Ergebnis

Und hier ist die Shortlist der recherchierten Räder. Alle Räder in der Liste haben eine Ultegra Di2-Schaltung. Storck und Canyon haben Scheibenbremsen. Mein Rose Vergleichsrad hat Felgenbremsen.

Canyon

Storck

Storck

Rose

Aeroad CF SLX

Aerfast3

Fascenario.3

X-Lite Four

7,69 kg

7,5 kg

7,4 kg

6,8 kg

5.699,00 Euro

4.699,00 Euro

4.699,00 Euro

3.399,00 Euro

Das Ergebnis

Zugegeben: Das Thema kann man auch detaillierter angehen. Ich habe es stark vereinfacht und auf die Spitze getrieben. Ich wäre bereit, Geld für ein neues Rad auszugeben. Es muß nur Sinn machen. Das Canyon Aeroad ist „stylisch“ und ein Traum. Mein Traum. Aber 5.699 Euro ist eine Stange Geld. Fast ein Kilogramm Gewichtsunterschied ist ebenfalls eine ganze Menge. Wann würde ich mein Rose stehen lassen und mit dem Canyon fahren? Vielleicht bei einer Gruppenausfahrt, wenn Mädels dabei sind, damit ich gut oder noch besser aussehe. Eben zu dem Preis, daß ich am Berg früher oder noch früher abgehängt werde. Vielleicht würde ich es bei einem flachen Jedermannrennen fahren, wie den Cyclassics oder dem Velorace in Dresden. Wenn es in die Berge geht, würde ich immer das Rose nehmen. Es wäre also fast immer erste Wahl.

Schade. Das wundervolle Canyon-Rad macht für mich keinen Sinn. Auch das leichtere und noch teurere Aeroad CFR DISC Di2 wiegt immer noch 7,14 Kilogramm und kostet stolze 8.499 Euro. Das ist mir dann doch zu viel.

Wenn die Rose Räder wenigstens etwas stylischer wären.

Der Tipp zum Schluß

Zum Schluss ein Tipp für alle, die, wie ich, noch nicht auf Scheibenbremsen umsteigen: Bergab Unterlenker fahren. Unten bremsen steigert die Bremswirkung durch den Hebeleffekt enorm. Dann ist der Unterschied zwischen Felgenbremsen und Scheibenbremsen gar nicht mehr so groß. Und um Unterlenker fahren zu können, muß ich Rumpftraining machen. Das kommt mir dann auch beim bergauf fahren zu gute. Also: Rumpftraining machen, Felgenbremsen fahren und jede Menge Geld sparen.

Neues Rennrad? - iamcycling.de
Neues Rennrad? Ich bin weiterhin unterwegs mit meinem alten.
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